Anwender des Ressorts Financials befürworten die BTP als Integrationsplattform

DSAG-Umfrage im Ressort Financials zur Nutzung bzw. geplanten Nutzung der SAP Business Technology Platform (BTP)

Walldorf / Zürich, 04.12.2024 – Dynamische regulatorische Anforderungen, Compliance- und Berichterstattungspflichten sowie die Einbettung von künstlicher Intelligenz zur Steigerung der Prozesseffizienz – die Themen, die das Ressort Financials* der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) derzeit umtreiben, sind vielfältig. Nicht alle bestehenden Anforderungen komplexer Finanzprozesse werden aktuell durch Public-Cloud-Lösungen bedient. Daher ist es vielfach notwendig, dass hybride Umgebungen aus On-Premises- und Cloud-Lösungen implementiert werden. In einer Ressort-Umfrage** hat die DSAG ermittelt, welche Rolle die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) für die Umsetzung der Anforderung aus dem Ressort Financials vor diesem Hintergrund spielt.

In der Umfrage der Arbeitskreise im Ressort Financials geben 47 Prozent der Befragten an, SAP ERP Central Component (SAP ECC) noch einzusetzen, während 42 Prozent S/4HANA On-Premises (Classic Edition) nutzen. Die S/4HANA-Cloud-Angebote hingegen sind mit 8 Prozent für die Private Edition und 3 Prozent für die Public Edition unterrepräsentiert. «Die Ergebnisse bestätigen auch die Resultate des DSAG-Investitionsreports 2024. Daher ist es für die Teilnehmenden der Ressort-Umfrage essenziell, dass SAP die On-Premises-Kunden nicht zugunsten der Entwicklungen von Innovationen in der Cloud vergisst», so Stephan Hüttmann, DSAG-Fachvorstand Financials.

Gefragt nach dem Zielbild für die S/4HANA-Migration machten die befragten On-Premises-User aus dem Ressort erneut deutlich, dass auch in der S/4HANA-Welt für sie On-Premises gesetzt bleibt. So sehen 39 Prozent ihre Zielarchitektur in S/4HANA On-Premises (Classic Edition), während 24 Prozent mit RISE with SAP in die S/4HANA Cloud Private Edition migrieren wollen. 5 Prozent gaben an, mit GROW with SAP auf die S/4HANA Cloud Public Edition zu setzen. «Besonders interessant ist jedoch, dass fast ein Viertel der an der Umfrage teilnehmenden ECC-User noch unentschieden sind, wie die Zukunft aussehen soll. Das ist vor dem Hintergrund des nahenden Wartungsendes 2027 bzw. 2030 mit der Extended Maintenance bemerkenswert», so Hüttmann. Gründe dafür sieht der Fachvorstand darin, dass die Lizenzthematik wenig transparent ist und die Investitionssicherheit teilweise fehlt. Aus Applikationssicht ist es essenziell zu wissen, wie die weitere Innovationsstrategie von SAP z. B. hinsichtlich des Nachhaltigkeitsberichtswesens, der Regulatorik wie zum Beispiel E-Rechnung oder KI-Use-Cases aussieht, um sicher planen zu können.

Anwendern fehlen Informationen

«Aus SAP-Sicht ist sicher erfreulich, dass mehr als die Hälfte (57 Prozent) der teilnehmenden ECC-User die SAP BTP als wichtigen Baustein für zukünftige Applikationen im Blick hat oder bereits nutzt», so Hüttmann. Insgesamt gaben jedoch 44 Prozent aller Befragten, also auch derer, die bereits auf S/4HANA gewechselt haben, an, noch unentschieden zu sein, ob sie die BTP als Cloud-Plattform mit den entsprechenden Lösungen und Services nutzen werden oder andere Wege gehen. «Wenngleich verschiedene DSAG-Umfragen bereits ergeben haben, dass die BTP als Plattform unstrittig ist, so scheinen die Anwender in Bezug auf die Unterstützung der Finanzprozesse durch Services und Applikationen auf der BTP noch unentschieden zu sein. Vermutlich fehlen hier auch noch Informationen. Hier sehen wir als DSAG unsere Aufgabe, im Sinne der Mitglieder zu informieren. Dementsprechend planen wir zum Beispiel eine Webcast-Reihe, die die Möglichkeiten zur Umsetzung der Anforderungen der Applikationen im Ressort Financials mit der BTP beleuchtet», sagt der DSAG-Fachvorstand Financials.

Aus Sicht des Ressorts macht die Clean-Core-Strategie die On-Premises-Welt komplexer. «Die Clean-Core-Strategie wird durch die BTP unterstützt und bietet darüber hinaus weitere Services und Lösungen in Bezug auf die Modernisierung und Flexibilisierung von SAP-Landschaften», erklärt Hüttmann. Die Clean-Core-Strategie zielt darauf ab, den SAP-ERP-Kern, also S/4HANA-Lösungsmodule, so unverändert wie möglich zu halten. Doch: Traditionell haben Unternehmen insbesondere ihre Werteflüsse betreffend umfangreiche individuelle Entwicklungen und Anpassungen – also Customizing – vorgenommen, um geschäftsspezifische Anforderungen abzudecken. «Dementsprechend ist es mehr als nachvollziehbar, dass bei den Anwenderunternehmen noch spezifischer Klärungsbedarf herrscht, wie die Zukunft ihrer Prozess- und Lösungsarchitektur aussehen kann», sagt Hüttmann.

BTP als Connector

Mit der Integration Suite und bspw. Applikationen wie der SAP Document Reporting Compliance (DRC), Cloud Edition bietet die BTP konkrete Lösungen, um den Kern des ERP-Systems hinaus gezielt zu erweitern. Das BTP Guidance-Framework und Discovery-Center sind wichtige Informationsquellen, um die Möglichkeiten der BTP auszuschöpfen. Die Teilnehmenden wurden auch gefragt, wo sich die Unternehmen die BTP als multifunktionale Schnittstelle vorstellen könnten. Die Top-4-Antworten lauten: als Schnittstelle zu standardisierten Third-Party-Lösungen, zu speziellen Eigenentwicklungen bzw. Fremdlösungen, zu SAP-Public-Cloud-Lösungen oder zu branchenspezifischen Lösungen z. B. für Financial Services oder das Real-Estate-Management. «In dem Zuge überrascht auch nicht, dass die Mehrheit der Teilnehmenden vor allem die Konnektivität zu Drittsystemen im Fokus hat, um Finanzprozesse durchgängig abbilden zu können», sagt Hüttmann. Unter den Top-5 der BTP-Vorteile findet sich zudem noch, dass sie als Verbindung zur Public Cloud agiert, und den Einsatz von Services und das Abbilden neuer, flexibler Geschäftsmodelle ermöglicht.

Investitionssicherheit muss gewahrt bleiben

Aus DSAG-Sicht ist wichtig, dass die Kunden im Übergang zur Cloud zumindest in hybride Architekturen investieren und dementsprechend auch Ressourcen dafür bereitstellen müssen. Allerdings ist unstrittig, dass SAP dabei ihre Kunden unterstützen muss. Beim Outsourcing von Branchenlösungen, wie z.B. bei Financial Services (Carve Out SAP Fioneer) oder auch in der Immobilienwirtschaft (strategische Partnerschaft mit Planon), braucht es jeweils eine gemeinsame Roadmap von SAP und Partner, damit die Investitionssicherheit bei Unternehmen gewährleistet bleibt. Damit Unternehmen ihre Geschäftsmodelle zukunftsfähig und innovativ ausrichten und anpassen können, benötigt es transparente Preis- und Subscriptions-Modelle, die schwer zu kalkulierende Kostensteigerungen ausschliessen und Unternehmen idealerweise besserstellen als die bisherigen Lizenzmodelle. «Hierzu steht das DSAG-Ressort Lizenzen, Vertragswesen & Support in engem Austausch mit SAP, um gemeinsam die bestmögliche Lösung im Sinne aller Beteiligten zu erreichen», fasst Hüttmann zusammen.

*Das DSAG-Ressort ‘Financials’ umfasst folgende Themenbereiche:

Financial-Services, Finanzen und Controlling, Energieversorgungsbranche, Globalisierung und Lokalisierung, Immobilienwirtschaft, Revisions- und Risikomanagement inkl. Datenschutz sowie Steuern.

**Erhebungsgrundlage

Zeitraum vom 15. August 2024 bis 16. September 2024 haben 267 Personen aus DSAG-Mitgliedsunternehmen an der Umfrage teilgenommen. Die Umfrage wurde ressortintern durchgeführt und es können mehrere Teilnehmende aus ein und demselben Unternehmen die Fragen beantwortet haben. 32 Prozent der Befragten arbeiten als Inhouse-Berater, 28 Prozent sind IT-Führungskräfte, 12 Prozent externe Berater:innen, jeweils 7 Prozent IT-Koordinator:innen oder Führungskräfte in Fachabteilungen, jeweils 3 Prozent Administrator:innen oder Key-User:innen. 9 Prozent gaben „Weitere“ als Tätigkeit an. 15 Prozent der teilnehmenden Unternehmen waren Beratungen oder IT-Dienstleister, während 11 Prozent zum Bereich Energieversorgung, 10 Prozent zum Anlagen- und Maschinenbau, 9 Prozent zum Handel und 14 Prozent zum produzierenden Gewerbe zu zählen sind. Jeweils 7 Prozent zählen zur Chemie- bzw. Pharmaindustrie oder allgemein zum Dienstleistungssektor, während 2 Prozent im Bereich Konsumgüter und 1 Prozent zu Service-Providern gehört. 16 Prozent gaben an zu sonstigen Branchen zu gehören.

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Über die DSAG

Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) ist einer der einflussreichsten Anwenderverbände der Welt. Über 4’000 Mitgliedsunternehmen und mehr als 70’000 Mitgliedspersonen bilden ein starkes Netzwerk, das sich vom Mittelstand bis zum DAX-Konzern und über alle wirtschaftlichen Branchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) erstreckt. Auf Basis dieser Reichweite gewinnt der Industrieverband fundierte Einblicke in die digitalen Herausforderungen im DACH-Markt. Die DSAG nutzt diesen Wissensvorsprung, um die Interessen der SAP-Anwender zu vertreten und ihren Mitgliedern den Weg in die Digitalisierung zu ebnen.

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