Frauen in der IT: Fortschritte mit Entwicklungspotenzial

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Zürich/Walldorf, 3.11.2021 – Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) hat im Juli und August 2021 eine Umfrage zum Thema „Spiele mit der Macht: Wann haben Sie sich das letzte Mal mächtig gefühlt?“ durchgeführt. Teilgenommen haben Frauen aus der IT-Branche und dem SAP-Umfeld, die in der Initiative Women@DSAG aktiv sind. Befragt wurden sie zu ihren Erfahrungen, wie Macht in ihrem Arbeitsalltag wahrgenommen wird, zu den Folgen sowie zu ihrem Verhalten in Situationen, in welchen Macht negativ ausgespielt wird. 130 Frauen nahmen an der Online-Umfrage teil.

Auf die Frage, wie Macht in ihrem Unternehmen wahrgenommen und umgesetzt wird, antworteten knapp 27 Prozent der Frauen, dass Macht in ihrem beruflichen Umfeld an Positionen geknüpft ist, verantwortlich wahrgenommen und realisiert wird. Entscheidungen seien für sie daher gut mitzutragen, unabhängig von den direkten Folgen für sich selbst. Knapp 22 Prozent spielen Macht-Spiele mit, weil es nicht anders geht: Inklusive aller bekannten Tricks, auch wenn es nicht dem eigenen Wertekatalog entspricht. 23 Prozent würden gerne mitspielen, allerdings fehlt ihnen das Rüstzeug. Und über 28 Prozent lehnen Spiele mit der Macht aufgrund ihrer Wertevorstellungen ab und nehmen dafür in Kauf, nichts zu erreichen oder übersehen zu werden.

Wunsch nach Gleichberechtigung bleibt zu oft unerfüllt

Anhand dieser Aussagen zeigt sich, dass Diskriminierung von Frauen auch in der IT-Branche zum Job-Alltag gehört. „Wir haben viele erfolgreiche und engagierte Frauen im MINT-Bereich befragt und einige Rückmeldungen zu diskriminierendem und wenig wertschätzendem Verhalten bekommen“, sagt Karin Gräslund, Mitglied im DSAG-Fachvorstand und Sprecherin der Initiative Women@DSAG, zu den Umfrageergebnissen. „Ich persönlich denke, dass wir hier mit einem strukturellen Problem konfrontiert sind. Dieses sollten wir nun entsprechend validieren und selbst konkrete Massnahmen entwickeln, um Betroffene zu stärken und Vorfälle wie diese künftig weitestgehend vermeiden zu können.“

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Ein wichtiges Vorhaben, denn u. a. laut der aktuellen Studie „So arbeitet Deutschland“[1] wurden 66 Prozent aller IT-Expertinnen schon einmal aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt – obwohl sich 91 Prozent der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Freelancer wünschen, dass Frauen und Männer im Job gleichbehandelt werden. 50 Prozent gaben zudem an, dass Frauen einen Job nur bekommen, um eine Quote zu erfüllen. Und 71 Prozent möchten den Ist-Zustand dringend ändern und fordern vom Management mehr Impulse für Gleichberechtigung.

Yvonne E. Unsinger, ebenfalls Sprecherin bei Women@DSAG sowie Vize-Sprecherin der DSAG-Arbeitsgruppe SuccessFactors, analysiert die Ergebnisse folgendermassen: „Anhand des Feedbacks unserer Studie ist für mich persönlich klar, dass es zwar Fortschritte gibt, aber gleichzeitig auch noch viel Potenzial für eine bessere Situation von Frauen in der IT-Arbeitswelt. Und dafür lohnt es sich zu kämpfen. Vor allem, um mit wirklich gleichberechtigten Frauen die Diversität und den Erfolg von Teams in Unternehmen zu stärken.“

Profil Karin Gräslund
Seit 2020 ist Karin Gräslund Fachvorständin für den Bereich Finanzen in der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) und Sprecherin der Initiative Women@DSAG. Hauptberuflich ist Karin Gräslund Professorin für Wirtschafts- und Finanzinformatik an der Wiesbaden Business School der RheinMain Universität für angewandte Wissenschaften Wiesbaden & Rüsselsheim.

Profil Yvonne E. Unsinger
Seit 2014 ist Yvonne E. Unsinger in der DSAG als Vize-Sprecherin in der Arbeitsgruppe SuccessFactors tätig und seit 2019 auch im Kernteam der Initiative Women@DSAG. Hauptberuflich ist Yvonne E. Unsinger Senior HCM Application Manager (HRIS) in der IT-Abteilung der PricewaterhouseCoopers AG in Zürich.

Über Women@DSAG
Die Initiative Women@DSAG macht es sich zum Ziel, die Position und Rolle von Frauen innerhalb der DSAG sowie im SAP- und im IT-Umfeld zu stärken. Frauen sollen zum einen ein aktiver Teil innerhalb der DSAG und in allen besetzbaren Funktionen vertreten und sichtbar sein. Die Initiative dient zum anderen auch als Plattform, um berufliche Kontakte zu knüpfen und die persönliche Weiter- und Kompetenzentwicklung zu unterstützen sowie Erfahrungen und Expertise auszutauschen und Chancengleichheit im Arbeitsalltag zu fördern.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.dsag.de/womendsag-0

Über die DSAG
Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) ist einer der einflussreichsten Anwenderverbände der Welt. Mehr als 60‘000 Mitglieder aus über 3‘700 Unternehmen bilden ein starkes Netzwerk, das sich vom Mittelstand bis zum DAX-Konzern und über alle wirtschaftlichen Branchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) erstreckt. Auf Basis dieser Reichweite gewinnt der Industrieverband fundierte Einblicke in die digitalen Herausforderungen im DACH-Markt. Die DSAG nutzt diesen Wissensvorsprung, um die Interessen der SAP-Anwender zu vertreten und ihren Mitgliedern den Weg in die Digitalisierung zu ebnen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.dsag.de, www.dsag.de/dsag-oesterreich, www.dsag.de/dsag-der-schweiz

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[1] https://so-arbeitet-deutschland.com/diskriminierung-fachkraeftemangel; letzter Zugriff: 29.09.2021

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